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Die Geschichte des Freiburger Weihnachtsmarkts

Durch einen zufälligen Bilderfund aus dem Jahr 1989 wissen wir, dass der heutige Weihnachtsmarkt Freiburg an eine alte Tradition anknüpft: Schon im 19. Jahrhundert gab es auf dem Münsterplatz einen Christkindlesmarkt. Viel mehr weiß man allerdings nicht. Möglicherweise waren auch damals schon beliebte Leckereien wie Maroni oder Marzipan der Renner. Die Lange Rote und der Glühwein haben sich allerdings erst seit 1973 zum Markenzeichen entwickelt.

Tradition des Weihnachtsmarkts: Der Anfang liegt im Mittelalter

Weihnachtsmärkte sind nicht von heute auf morgen entstanden. Die Idee entwickelte sich aus den Verkaufsmessen und Märkten des Spätmittelalters. Hier deckten sich die Bürger_innen zu Beginn des Winters mit Vorräten und Gebrauchsgegenständen ein. Im Laufe der Zeit wurden die Märkte vielfältiger und auch Handwerker wie Spielzeugmacher, Korbflechter oder Zuckerbäcker boten ihre Produkte feil. Geröstete Maroni, gebrannte Nüsse und Mandeln waren auch damals schon sehr beliebt.

Mit dem „Dezembermarkt“ zur Versorgung der Wiener Bevölkerung anno 1296 und einem „Nikolausmarkt“ in München anno 1310 wurde der Grundstein für Weihnachtsmärkte wie wir sie heute kennen gelegt. Über die Jahrhunderte wurde die Tradition im gesamten deutschsprachigen Raum immer beliebter, und seit Beginn des 20. Jahrhunderts sind Weihnachtsmärkte aus unserem Brauchtum nicht mehr wegzudenken!

Zeitsprung: 1973
Der erste Freiburger Weihnachtsmarkt

Der erste Weihnachtsmarkt Freiburg fand vom 01.-20.12.1973 statt. Er wurde täglich von morgens bis abends musikalisch von Kinderchören und Musikkapellen begleitet. Außerdem von Sonntagsfahrverboten. Typisch 70er. Bereits die erste Veranstaltung war ein voller Erfolg.

Das war los:  

  • 50 Bewerbungen auf 20 Stände
  • Besonders beliebt waren Weckmänner, heiße Würste, Glühwein und gebrannte Mandeln
  • Der Renner: ein Obststand 
  • Eine Pressemeldung am 13.12.1973 verkündete, dass der Weihnachtsmarkt eine regelmäßige Veranstaltung werden solle.

1974 bis 1980

Schon der zweite Freiburger Weihnachtsmarkt lockte Besucher von außerhalb der Stadtgrenzen an . So fuhren Kanadische Armeeangehörige aus Lahr mit 36 Omnibussen an. Auch viele Schweizer und Franzosen besuchten den Weihnachtsmarkt und ließen den Umsatz um über 30 % ansteigen. 

Das war los:  

  • 25 Stände auf dem frisch renovierten Rathausplatz
  • Zum ersten Mal gab es an den Sonntagen die sogenannten „Sozialstände“
  • Die Kaiser-Joseph-Straße wurde am 30.11.1974 mit Schneekristallmotiven dekoriert und das rote Kreuz verkaufte Gulaschsuppe aus der Feldkanone
  • Eine geschmückte Straßenbahn fuhr durch die Innenstadt
  • Die Brauerei Ganter schickte einen Weihnachtsmann mit Schlitten
  • Freiburger Schulen wurden zu einem Malwettbewerb aufgerufen. Es gab 30 Kofferradios zu gewinnen.

1980 bis 1990

Die Zahl der Bewerbungen für Stände wuchs rasant: 1982 gingen über 150 Interessensbekundungen für den 10. Freiburger Weihnachtsmarkt beim Liegenschaftsamt ein, 1984 waren es 200. Der Markt wurde auf 33 Stände vergrößert und bekam ein Karussell als Mittelpunkt. 1985 wuchs der Markt auf 38 Stände an, und 1990 war man bei 46 Ständen.

Das war los:

  • 1980 wurde das schönste „Springerle“ gesucht. Das Münster Springerle gewann.
  • Neu im Sortiment: ein „Kränzlestand“, Marionetten und Puppen
  • 1981 wurden alte Orgelpfeifen der Christuskirchen-Gemeinde verkauft. Der Erlös floss in eine neue Orgel
  • Der Renner: Das „Dukatenspiel“ der 170 Einzelhändler mit der Verlosung eines Kleinwagens auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt
  • Rolf Böhme eröffnete den 10. Freiburger Weihnachtsmarkt. Zur Eröffnung gab es Lebkuchen und Kakao 
  • Besonders beliebt 1983: ein Trachtenhutstand
  • Der Nikolaus brauchte einen Esel, um das viele Obst zu tragen, das an die Kinder verschenkt wurde.

Seit 1990

1991 wurde der Markt durch 26 Stände entlang der Franziskanerstraße erweitert. Während die Erweiterung in den ersten Jahren von den Besuchern nicht gut angenommen wurde, ist sie heute aus dem Gesamtbild des Markts nicht mehr wegzudenken. 2012 wurde der Markt dann auf 113 Stände sowie die zusätzlichen Sonntagsstände auf der Kaiser-Joseph-Straße erweitert, 2014 wurden es 120 Stände.

Das war los:  

  • Neu 2012: eine Krippe
  • Bedingt durch den Neubau des Gebäudes Kaiser-Joseph-Straße 192 konnte die Franziskanerstraße 2013 nur zur Hälfte bespielt werden. Ausweichort für zehn Stände wurde die Turmstraße. Sie erwies sich als optimale Erweiterung und entzerrte die Besucherströme. 
  • 2014 kamen zwei Fahrgeschäfte und eine Krippe dazu
  • Neu 2018: Die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe organisierte gemeinsam mit der OFM 69 eigene Verkaufsstände und eine Kinderbackstube. Die Gebühren für Kunsthandwerkstände wurden um 50 % reduziert, die für Imbiss- und Glühweinstände etwas angehoben.
  • Neu: ein Spülcontainer in der Predigerstraße
  • 2019 wurde aufgrund der hohen Besucherzahlen der Markt um die Fläche um den Rotteckring und das Predigertor erweitert  
  • 2021: Einbindung einer Teilfläche des Colombiparks – nach 6 Tagen wurde der Weihnachtsmarkt wegen der Coronapandemie abgebrochen

2022 erstmals fand der Weihnachtsmarkt an 36 Tagen statt.

2023

Im Jahr 2023 feierte der Weihnachtsmarkt Freiburg sein 50-jähriges Bestehen.

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